„Auf Dein Nacken“

… so lautete der Titel des sozialen Projektes innerhalb der Projektwoche der Hans – Dietrich – Genscher – Schule in Berkum. Dieses Jugendwort kann übersetzt werden mit „Das geht auf dich oder auf deine Kosten“. In diesem Sinne kamen Ende Juni zehn Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis neun mit ihrer Lehrerin, Frau Rafinska in das Katholische Pfarrheim in Berkum und lernten die Lebensmittelausgabe ZUGABE kennen. Andrea Neu und Josi Duell stellten das Angebot vor. Annegret Kastorp, Caritasverband Rhein – Sieg führte in das Thema „Armut“ ein. Gefragt nach ihrer Motivation war für alle klar: “Wir wollen helfen!“. Und das taten sie. Dienstagvormittag baten sie die Kunden und Kundinnen im Einkaufscenter zusätzlich für die ZUGABE etwas einzukaufen. Neun Kisten gefüllt mit Lebensmitteln, Pflege- und Haushaltsprodukten konnten gesammelt werden, gespendet wurden 140 Euro. Tags ´drauf wurden diese in den Bestand der Lebensmittelausgabe aufgenommen, um dann an die Kundinnen und Kunden der ZUGABE weitergegeben zu werden. Groß waren Freude und Dankbarkeit sowohl bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wie auch bei den Bedürftigen, für die die ZUGABE eine wichtige Ergänzung in der Existenzsicherung ist. Für die Schülerinnen und Schüler hatte das Projekt neben der guten Tat als „Ehrenfrau und Ehrenmann“ einen Lerneffekt. Bei einem Einkauf mit fünf Euro, mit dem sie eine Tagesration einkaufen sollten, konnten sie die Erfahrung machen, wie herausfordernd es ist, mit wenig Geld zurecht zu kommen. Zwar konnten sie von dem Einkauf satt werden, gesund waren die Nahrungsmittel jedoch nicht. Einem erwachsenen Bezieher von Bürgergeld stehen monatlich 195,39 Euro für Nahrungsmittel und Getränke zur Verfügung.

Zum Abschluss der Woche wurden die Projekte in der Schule präsentiert. Auch hier konnten noch einmal Lebensmittelspenden und über 100 Euro entgegengenommen werden. Das Resümee der Schüler und Schülerinnen: „Das Beste in der Projektwoche war, die Spenden entgegenzunehmen. Das war ein gutes Gefühl, zu wissen, dass es für Menschen ist, denen wir so helfen werden.“ Auch Frau Rafinska konnte bestätigen, dass das Sammeln der Spenden den Schülern und Schülerinnen Spaß gemacht hat. Einen Verbesserungsvorschlag hätte sie: „Eigentlich wären zwei Sammeltage cool.“ Den zweiten Tag könnte die Hans-Dietrich-Genscher-Schule nach der Anleitung auch gut alleine bewältigen. Das käme dem Projekt entgegen, denn die ZUGABE ist immer wieder auf Spenden angewiesen.

Annegret Kastorp

Caritasverband Rhein – Sieg