Der „Wachsflammenwerfer“ sorgt für Staunen – und schärft das Bewusstsein für Sicherheit.
Mit einem hörbaren „Wusch“ schießt eine Stichflamme aus dem Reagenzglas – und für einen Moment hält die Klasse den Atem an. Was aussieht wie eine Szene aus einem Actionfilm, ist in Wirklichkeit ein sorgfältig vorbereitetes Demonstrationsexperiment im Chemieunterricht. Lehrerin Christine Güttner nutzte den sogenannten „Wachsflammenwerfer“, um ihre Schüler eindrucksvoll in die Unterrichtseinheit zum Thema Kerzen und Sicherheit einzuführen. Zu Beginn füllte Güttner eine kleine Menge Wachs in ein Reagenzglas und erhitzte es mit dem Gasbrenner, bis es zu sieden begann. Dann folgte der spannende Moment: Das Reagenzglas wurde in eine Schale mit eisgekühltem Wasser getaucht. Augenblicklich kam es zu einer explosionsartigen Reaktion, bei der heißer Wachsdampf schlagartig verbrannte – ein Anblick, der die Klasse sichtlich beeindruckte.„Natürlich spielt der Show-Effekt eine Rolle“, erklärte die Lehrerin anschließend schmunzelnd. „Explosionen faszinieren – und genau diese Aufmerksamkeit nutze ich, um auf echte Gefahren hinzuweisen.“ Denn der Versuch führt drastisch vor Augen, wie gefährlich es sein kann, einen Wachs- oder Fettbrand mit Wasser zu löschen: Durch das schlagartige Verdampfen des Wassers wird brennendes Material explosionsartig herausgeschleudert.
Im anschließenden Gruppenpuzzle setzten sich die Kinder mit informativen Texten rund um das Thema „Kerzen und Sicherheit“ auseinander. Schnell wurde klar, dass nicht nur das falsche Löschmittel riskant sein kann. Gemeinsam erarbeiteten die Gruppen weitere wichtige Regeln:
- Kerzen benötigen ausreichend Abstand zueinander.
- Besondere Vorsicht gilt, wenn Kinder oder Haustiere im Raum sind.
- Kerzen sollten immer ausgeblasen werden, wenn man den Raum verlässt.
- Geeignete Löschmittel sollten vorhanden sein.
Güttner betonte, wie wichtig diese Kenntnisse gerade jetzt sind: „In der Adventszeit steigt die Zahl der Wohnungsbrände durch Kerzen jedes Jahr. Viele Menschen unterschätzen dieGefahr.“ Die Schüler verließen die Stunde nicht nur begeistert vom spektakulären Experiment, sondern auch sensibilisiert für ein Thema, das im Alltag allzu oft unterschätzt wird. So wurde aus einem faszinierenden Flammen-Effekt eine wertvolle Lektion in Sachen Verantwortung und Sicherheit.