Gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt

Schülerinnen und Schüler der Hans-Dietrich-Genscher-Schule gestalten „Orange Bank“ vor dem Rathaus

In Kooperation zwischen der Gemeinde, der Gleichstellungsbeauftragten Bettina Pfahl, der Jugendfachkraft und Schulsozialarbeiterin Hannah Forster sowie der Kunstlehrerin Annamaria Papp-Derzsi haben Schülerinnen und Schüler der Hans-Dietrich-Genscher-Schule (HDG) ein eindrucksvolles Projekt zum Thema Gewalt gegen Frauen und den Internationalen Orange Day umgesetzt. Ziel der Initiative war es, junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren und ihnen – insbesondere mit Blick auf Respekt und Gleichberechtigung – Wege aufzuzeigen, wie jede und jeder Einzelne aktiv ein Zeichen gegen Gewalt setzen kann.

Im Rahmen des Projekts beschäftigten sich die Jugendlichen intensiv mit den Themen Femizide, Gewalt an Frauen und Mädchen sowie der Bedeutung des Orange Day. Dabei erfuhren sie, dass die Farbe Orange als Symbol für Hoffnung, Mut und eine Zukunft ohne Gewalt steht. Auch erschütternde Zahlen und Fakten wurden thematisiert – etwa, wie viele Frauen im Laufe ihres Lebens Gewalt erfahren oder sogar getötet werden, nur weil sie Frauen sind.

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Reflexion von Rollenbildern und Geschlechterstereotypen, die häufig unbewusst zu Ungleichbehandlung und Diskriminierung führen. In offenen Gesprächsrunden diskutierten die Schülerinnen und Schüler, warum Aussagen wie „Männer dürfen nicht weinen“ oder „Frauen gehören in die Küche“ gefährlich sind und wie sie gesellschaftliche Ungleichheit verfestigen können. Außerdem setzten sie sich mit unterschiedlichen Formen von Gewalt auseinander – körperlicher, psychischer, sexueller und digitaler Gewalt – und lernten, wo persönliche Grenzen überschritten werden.

Auch der richtige Umgang mit Betroffenen wurde besprochen: Wie kann man helfen, ohne sich selbst zu gefährden? Wann sollte man Unterstützung holen? Und welche Bedeutung haben stille Hilferufe, wie das bekannte Handzeichen gegen Gewalt?
„Nicht wegschauen, wahrnehmen, aktiv werden“ – heißt die Devise!

Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung wurde das Thema auch künstlerisch-kreativ umgesetzt. In mehreren Arbeitsphasen entstanden eindrucksvolle Plakate, Botschaften und Symbole, die das Gelernte sichtbar machten. Als gemeinsames Zeichen für Zivilcourage und Solidarität gestalteten die Schülerinnen und Schüler schließlich eine orangefarbene Bank, die nun vor dem Rathaus steht: „…damit die Menschen das Thema wahrnehmen, nicht wegschauen, sondern aktiv gegen Gewalt vorgehen“ (Schülerin der Kl. 9b).