Noch 150 Tage Schule!?

Projekttage der 9. Klassen der Hans-Dietrich-Genscher-Schule

Miteinander kommunizieren, Probleme gemeinsam mit begrenzten Mitteln lösen, sich zwischen Alternativen entscheiden, die eigenen Ziele klären und sich gegenseitig dabei unterstützen – dass stand jetzt für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a und 9b der Hans-Dietrich-Genscher-Schule an zwei Projekttagen zur „Förderung individueller Berufsorientierung“ (FiBo) auf dem Stundenplan. Dass das sogar auch Spaß machen kann, bewiesen ihre Trainer Sascha Gomzi und Birgit Penczek. Sie hatten Übungen wie den „Turmbau“ oder den „Reaktorunfall“ vorbereitet, bei dem die Schülergruppen ein rohes Ei aus einem markierten Quadrat herausholen mussten und dabei nur begrenzte Hilfsmittel wie Fäden, Strohhalme und Klebeband benutzen durften. Kreative Strategien wurden entwickelt und dann den anderen Gruppen präsentiert. Dabei zeigte sich schnell, wer die Macher, die Planer und die stillen Beobachter waren, und so konnte jeder Teilnehmer etwas über sich lernen.


Die Übungen orientierten sich an Teilfähigkeiten, die zur Ausbildungsreife erforderlich sind, zum Beispiel Teamgeist, Kommunikations- und Kritikfähigkeit, schnelle Auffassungsgabe, Konzentration und Ausdauer, Zeitmanagement und Organisationstalent.
Außerdem machten die 14- und 15-Jährigen sich Gedanken über das letzte Jahr ihrer Schulzeit und die Schritte, die jetzt erforderlich sind. Manch einem kam dabei der Gedanke an das Ende der Schulzeit unerwartet nahe. „Ich hab‘ jetzt verstanden, dass ich nur noch knapp 150 Tage Schule habe und mich mehr anstrengen soll“, so das Fazit einer Schülerin. Insgesamt war das Echo auf diese durch Mittel des Rhein-Sieg-Kreises finanzierten Projekttage bei den Schülerinnen und Schülern sehr positiv: „Die Trainer waren total nett“ und „ Ich habe mich mehr getraut, Fragen über meine Zukunft zu stellen“ und „Ich finde, dass ich mehr Motivation bekommen habe, mich zu bewerben“ lauteten weitere Schülerkommentare.
Projekte wie dieses stellen einen wichtigen Baustein zur Berufswahlorientierung der Hans-Dietrich-Genscher-Schule dar, die zuletzt auch bei der Qualitätsanalyse der Schule mit „vorbildlich“ bewertet worden ist. Zusätzlich zu Potenzialanalyse, Betriebserkundungen und Praktika werden an der HDGS regelmäßig erweiterte Berufsorientierungsangebote gemacht. So wurde etwa im vergangenen Jahr ein Workshop für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte durchgeführt, um Verständnis und Bewusstsein für unterschiedliche kulturelle Identitäten auch in der eigenen Person oder Familie zu wecken. „Das soll zugewanderten Schülerinnen und Schülern helfen, sich in Bewerbungssituationen erfolgreicher zu präsentieren. Im kommenden Jahr planen wir dann einen Workshop zur Verbesserung der Computer- und Mathematikkenntnisse der Jungen und Mädchen der internationalen Förderklasse, damit diese ihre Ausbildungschancen verbessern können“, so Berufswahlkoordinatorin Beatrice Driesch-Roth. „Auch dabei werden wir hoffentlich wieder vom Rhein-Sieg-Kreis unterstützt.“