Vielfältige Angebote in der Projektwoche der Hans-Dietrich-Genscher-Schule
Auch in diesem Jahr konnten die Schülerinnen und Schüler der Hans-Dietrich-Genscher-Schule während der Projektwoche wieder aus fast 20 Angeboten ein interessantes Projekt wählen: Selbstverteidigung, Tanz und Bewegungsspiele sprachen die Sportbegeisterten an. Aber auch zwei Projekte zur WM in Russland hatten einen durchaus sportlichen Charakter, wobei der Genuss nicht zu kurz kam, als sich die Schülerinnen und Schüler selbst zubereitete Piroggen schmecken ließen, eine russische Spezialität. Langlebiger als die leckeren Teigtaschen war da schon ein etwa 2 x 1m großes Modell unserer Erde, das eine Projektgruppe unter Leitung von Peter Klein in minutiöser Kleinarbeit erstellte. Aufgeteilt in sieben Einzelelemente wurden die Erdteile aus Styrodur© vorgezeichnet, ausgesägt, geschliffen und entsprechend den physischen Höhenstufen angemalt. Der Stolz der Teilnehmer auf ihre Arbeit wurde besonders groß, als die jeweiligen Teile auf der Grundplatte zu einem großen Ganzen zusammengesetzt wurden. Getreu dem Motto „ WM 2018 – Die Welt in 3D“ wurden im letzten Schritt die jeweiligen Teilnehmerländer der Fußball-WM im kommenden Jahr auf der Karte mit Nägeln markiert und per Faden mit der Kartenlegende auf den beiden Seitenteilen der Platte verbunden. Dort informieren Länderflaggen und Teamfotos über das jeweilige Land. Das Kunstwerk wird nun mindestens bis zur WM im Flur der HDG-Schule zu besichtigen sein.
In weiteren Projekten konnten sich ebenfalls Schülerinnen und Schüler mit handwerklichem oder künstlerischem Geschick verwirklichen. Dabei entstanden nicht nur weihnachtliche Holzarbeiten, sondern sogar kleine Roboter. Dass Make-Up und Nagellack etwas mit Chemie zu tun haben, lernten schönheitsinteressierte Damen im Projekt „Kosmetik“.
Andere Gruppen zog es während der Woche häufig aus der Schule heraus, sie unternahmen mit ihren Lehrkräften Ausflüge in die Umgebung und widmeten sich dabei auch dem ernsten Thema „Bonn im Nationalsozialismus“. Dabei begaben sich die Schülerinnen und Schüler auf die Spuren Bonner Opfer des Nationalsozialismus. Sie besuchten zusammen mit ihrer Lehrerin Lyane Berndt-Kroese die Gedenkstätte für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus.
In einem Workshop wurde den Jugendlichen das Schicksal der Marie Kahle und ihrer Familie nahegebracht, das von Ausgrenzung, Diffamierung und Heimatverlust in der NS-Zeit geprägt war. Mithilfe ausgewählter Bilder und Texte erhielten die Projektteilnehmer Einblicke in das Leben der Familie Kahle zur Zeit der NS-Diktatur. Die einzelnen Stationen wurden von den Schülern vorgestellt. In diesem Zusammenhang wurde auch über diese Fragen nachgedacht: Was ist „Heimat“ für dich? Was bedeutet „Flucht“ und der Beginn eines neuen Lebens in der Fremde?
Der Workshop und die anschließende Führung durch die Ausstellungsräume wurden pädagogisch sehr gut von den Referentinnen Beke Ritgen und Eva Nehrenheim vorbereitet, begleitet und durchgeführt. Viele Einzelschicksale kamen zur Sprache.
Pferdeliebhaberinnen und –liebhaber waren jeden Tag mit Lehrerin Renate Hinterholzer auf Gut Haus Holzem. „Schwarz- Rot- Braun“ ist deshalb auch kein neuer Fußballverein in Wachtberg, sondern es sind die Farben der Vierbeiner, die für 15 Schülerinnen und Schüler der HDG- Schule vier Tage lang gearbeitet haben, als diese in der Reitschule Hannelore Heiß einen Kurz-Lehrgang zum Thema „Führen- geführt werden“ erhielten. Die Schüler lernten, wie man Striegel und verschiedene Bürsten unterscheidet, wie ein Hufkratzer aussieht, wie man Pferde striegelt und bürstet, Hufe auskratzt, wie man einen Sattel richtig auflegt und ein Pferd trenst, ehe sie die Reithalle betraten und man aufsaß. In drei Gruppen eingeteilt konnten dann alle Kinder unter Aufsicht der Reitlehrerin lernen, wie das Pferd geführt wird, auf dem ein anderer Schüler saß. Gymnastische Übungen zum Lockern des Reiters im Schritt, gerader Sitz, einige Bahnfiguren und auch ein wenig Trab standen für die Einsteiger in Sachen „Pferd“ auf dem Programm. Fortuna, die große schwarze Stute, Gysmo, der schöne Braune, Hugo, der kleine schwarze Flitzer, Maja, ein rotbraunes Pony und eine bildhübsche, etwas dickköpfige Stute namens Fanny mit traumhaft dichtem, bodenlangen Schweif begeisterten die Kinder.
Der praktische Umgang mit den Pferden tat den Kindern sichtlich gut. Sonst hätte es nicht so ungewöhnliche Verhaltensweisen gegeben, dass Schüler zu früh kamen und freiwillig Pferde putzten oder länger blieben und noch eine Extra-Reitstunde mitmachten oder auch der Reitschulleiterin Löcher in den Bauch fragten, wann man wie etwas günstiger an die begehrten Reitstunden kommen könne.
„Am besten“, meinte Projektleiterin Frau Hinterholzer, „ waren die leuchtenden Augen der Kinder und das Strahlen im Gesicht. Dafür hat sich der ganze Aufwand auf jeden Fall gelohnt!“
Ein „Großprojekt“ war wie in jedem Jahr die Vorbereitung der Bühnenaufführung. Musiklehrerin Ilse Hirschner schaffte es in nur einer Woche, mit ihrer Gruppe das besinnliche Weihnachtsmusical „Unser kleiner Stern“ einzuüben und am Tag der offenen Tür aufzuführen.
Abschließend sei allen Kolleginnen und Kollegen gedankt, die es durch ihr großes Engagement immer wieder ermöglichen, dass so viele tolle Projekte in der HDG-Schule realisiert werden. Darüber hinaus geht der Dank aber auch an alle außerschulischen Mitarbeiter, welche einige Projekte tatkräftig unterstützt haben, so Diakon Ludger Roos, der mit seiner Gruppe die Aktion „Zugabe“ besuchte. Dort erhalten bedürftige Menschen Lebensmittel.