Gesundheitsförderung in der Schule einmal anders:

Wie entzuckern wir unseren Kiosk?

Bereits seit 2 Jahren ist die Hans-Dietrich-Genscher Schule in Wachtberg-Berkum Mitglied im Landesprogramm „Bildung und Gesundheit“. Erklärtes Ziel der Wachtberger Schule ist es, ihr Schulprofil im Bereich „Gesundheitsförderung“ auszubauen.

So können die Schüler*innen an dieser Schule bereits schon in der 5. bzw. 6. Klasse einen „Ernährungsführerschein“ machen. Als „SchmExperten“ lernen die cleveren Kids auch kochen – gut ist, dass die Schule über eine moderne Lehrküche verfügt und somit Unterricht auch „praktisch“ durchgeführt wird.

Foto: Petra Reuter, GA

Aber wie begeistert man Schüler*innen, wenn sie älter werden, Ernährungskompetenz in eigener Sache zu erwerben? Denn die Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin schlagen Alarm: Unsere Kinder und Jugendlichen nehmen immer mehr an Gewicht zu.

In Anbetracht dieser Tatsachen suchte die Konrektorin Lioba Moor nach einer Möglichkeit, genau für diese Altersgruppe ein Projekt in der Schule durchzuführen. Die Diplom-Oecotrophologin Hilde Philippi, die in eigener Wachtberger Praxis genau solche Gesundheitsprojekte konzipiert und durchführt, wurde angefragt, ob sie eine Möglichkeit der Projektdurchführung sähe. Mit der „Techniker Krankenkasse“ fand die Oecotrophologin den finanziellen Partner für die Umhsetzung dieses Vorhabens. Im Rahmen des Präventionsgesetzes übernahm die TK sämtliche Kosten für das Projekt.Die Oecotrophologin konzipierte für die Wachtberger Schule das Projekt „Gesünder essen ab: JETZT“ für den Einsatz in allen 8ten Klassen und führte diese erstmalig in unserer Schule durch. Auf einem Elternabend wurden alle Eltern der Achtklässler über das Vorhaben informiert, das im Rahmen des Biologieunterrichts stattfand. Die Klassenlehrer*innen der Klassen erhielten vor der „Auftaktveranstaltung“ in ihren Klassen umfassende Informationen und  waren während der gesamten Unterrichtsreihe engagiert dabei.

Das Projekt fand im Winterhalbjahr 2018/2019 in der Schule statt. Die Schüler*innen erfuhren während des Unterrichts viel über die Zusammensetzung ihrer Ernährung, ihren eigenen BMI, den Zuckergehalt in Getränken und Speisen, das Thema „Alkohol“, ihre Köperwahrnehmung und in diesem Kontext über den Sinn bzw. Unsinn von Diäten und über Ess-Störungen. Das besondere Augenmerk galt während des Unterrichts aber dem Thema: Wieviel Zucker enthalten unsere Nahrung und unsere Getränke?

Folgerichtig interessierte die Schüler*innen auch zunehmend die „eigene Schulverpflegung“, die über den Kiosk und die Mensa der Schule stattfindet. Entsprechend des Konzeptes wurde in Absprache mit den Lehrern nach der Unterrichtsreihe ein „KompetenzTeamKiosk (KTK)“ ins Leben gerufen, dem insgesamt 12 Schüler*innen aus allen 8. Klassen angehören.

Dieses Team hat sich als erstes Ziel vorgenommen, eine Umstrukturierung des Kiosks-Angebotes der Schule vorzunehmen – der hierzu gehörende Auftrag lautete: „Wie entzuckern wir unseren Kiosk?“. In Anwesenheit der stellv. Schulleitung sowie des Kioskbetreibers, der dem Vorhaben von Anfang an offen und konstruktiv gegenüber stand – fanden insgesamt drei TeamSitzungen mit allen Beteiligten des Projektes statt.

Und das Ergebnis – ein 5-Stufen-Plan – kann sich in Abstimmung mit allen Beteiligten sehen lassen: Auf das Team kommt nun die Aufgabe zu, das neue Angebot den Mitschüler*innen schmackhaft zu machen und die Umsetzung zu begleiten. Eine weitere Aufgabe wird sein, sich die Verpflegung in der Mensa näher anzuschauen – hierauf freuen sich jetzt schon alle Beteiligten.

Nähere Informationen zum Projekt: Frau Lioba Moor, stellv. Schulleiterin der Hans-Dietrich-Genscher-Schule und Frau Hilde Philippi, Dipl-Oecotroph. und Trainerin